Rich Dad Poor Dad
Was wir aus Rich Dad Poor Dad wirklich gelernt haben – eine neue Sicht aufs Geld
Manche Bücher liest man durch – und vergisst sie wieder. Andere bleiben im Kopf. Und manchmal gibt es Bücher, die schleichen sich fast unbemerkt ins Leben und verändern etwas. So war es bei Rich Dad Poor Dad – Was die Reichen ihren Kindern über Geld beibringen von Robert Kiyosaki. Ein Buch, das polarisiert, das sicher nicht perfekt ist, das aber dennoch in uns etwas in Bewegung gesetzt hat. Heute wollen wir erzählen, was wir ganz persönlich daraus mitgenommen haben – nicht als Zusammenfassung, sondern als Einblick in unsere Gedanken.
Warum dieses Buch uns nicht mehr losgelassen hat
Wir haben das Buch damals eher aus Neugier gelesen. Es tauchte immer wieder in Finanzforen auf, wurde von YouTubern empfohlen und galt als Klassiker unter den Einsteigerbüchern für finanzielle Bildung. Wir wollten eigentlich nur mal kurz reinschauen – und waren plötzlich mittendrin in einer Geschichte über zwei Väter, zwei Lebenswege und eine ganz neue Perspektive auf Geld. Nicht, weil alles darin wahr oder perfekt war. Sondern weil vieles davon zum Nachdenken angeregt hat. Und genau das war der Anfang.
Die eine Lektion, die alles verändert hat
Was ist ein Vermögenswert? Was ist eine Verbindlichkeit? Das klingt erst einmal technisch – aber Kiyosaki hat es so einfach erklärt, dass es hängen blieb:
Ein Vermögenswert ist etwas, das Geld in deine Tasche bringt. Eine Verbindlichkeit ist etwas, das Geld aus deiner Tasche zieht. Punkt.
Das hat für uns einiges auf den Kopf gestellt. Unser eigenes Haus zum Beispiel – das wir voller Stolz gekauft haben, das Sicherheit vermittelt, Geborgenheit, ein Zuhause. Aber: Es kostet jeden Monat. Es bringt kein Geld ein. Und es macht uns in gewisser Weise abhängig. Diese Erkenntnis tat im ersten Moment weh – aber sie war ehrlich. Heute sehen wir unser Haus als Teil unseres Lebens, nicht als Teil unseres Vermögens.
Lass dein Geld für dich arbeiten
Die zweite große Idee, die uns geprägt hat, war: Wenn du Geld investierst, dann nicht, um dich gut zu fühlen – sondern damit es für dich arbeitet. Ein ETF, der keine Ausschüttungen bringt, ist kein netter Beleg auf dem Depot – sondern eine kleine Maschine, die irgendwann Rendite abwirft. Investitionen sind nicht da, um schön auszusehen, sondern um Einkommen zu generieren.
Wir haben uns danach viel mit dem Thema passives Einkommen beschäftigt. Nicht im Sinne von „nie wieder arbeiten müssen“, sondern im Sinne von: Wie kann Geld beginnen, uns unabhängig zu machen? Und genau da schließt sich der Kreis zum FIRE-Gedanken: Es geht nicht ums Reichwerden. Es geht um Freiheit.
Zwischen Sicherheit und Freiheit – zwei Denkweisen im Kopf
Das Buch stellt zwei Denkmodelle gegenüber: Den Armen Vater, der Sicherheit sucht, Karriere macht, ein verlässliches Gehalt hat – und den Reichen Vater, der Risiken eingeht, Unternehmen gründet, investiert. Beide Stimmen existieren auch in uns – und sie streiten sich manchmal.
Wir sind keine Unternehmer. Wir haben keine Immobilienimperien aufgebaut. Aber wir haben gelernt, die Stimme zu erkennen, die sagt: „Das ist zu riskant“ – und sie freundlich zu hinterfragen. Wir haben gelernt, uns nicht nur auf Gehalt und Konsum zu verlassen, sondern parallel etwas aufzubauen, das uns unabhängiger macht.
Warum das Buch nicht perfekt ist – und trotzdem wichtig
Ganz ehrlich: Wir teilen nicht alles, was im Buch steht. Manche Aussagen sind überzogen, manche Beispiele sehr amerikanisch. Und die Idee, erst sich selbst zu bezahlen und notfalls Rechnungen später, ist für uns als Familie nicht umsetzbar – und auch nicht ratsam. Aber trotzdem: Das Buch inspiriert. Es denkt laut. Es traut sich, Fragen zu stellen, die sonst kaum jemand stellt. Und allein dafür hat es seinen Platz im Bücherregal verdient.
Für wen dieses Buch genau das Richtige ist
Wir würden das Buch nicht empfehlen, wenn du eine Schritt-für-Schritt-Anleitung suchst. Es ist kein Ratgeber im klassischen Sinn. Aber es ist eine Art Augenöffner. Ein Denkanstoß. Ein Perspektivwechsel. Wenn du am Anfang deiner finanziellen Reise stehst oder dich fragst, warum du trotz gutem Gehalt nicht vorankommst – dann kann dieses Buch genau den Impuls geben, den du brauchst.
Wir finden: Es ist auch ein großartiges Geschenk für junge Erwachsene, Berufseinsteiger oder Menschen, die Lust haben, ihre Sicht aufs Geld zu hinterfragen.
Was das Buch bei uns konkret verändert hat
Wir haben danach nicht sofort alles anders gemacht. Aber wir haben begonnen, anders zu denken. Wir haben uns gefragt: Ist das, was wir da gerade kaufen, ein Vermögenswert oder eine Verbindlichkeit? Wir haben begonnen, regelmäßiger zu investieren. Wir haben begonnen, über Einkommensquellen nachzudenken, die nicht von unserem 9-to-5 abhängen. Und wir haben angefangen, über Geld als Werkzeug zu sprechen – nicht als Tabuthema.
Warum Lesen manchmal mehr verändert als Rechnen
Was bleibt also von diesem Buch? Für uns ist es ein Wegweiser. Kein Ziel. Ein Einstieg in ein anderes Denken über Geld, Freiheit und Verantwortung. Es ist kein Zaubertrick, kein Erfolgsrezept, kein Shortcut – aber es ist ein guter Anfang.
Und wenn dich dieser Anfang interessiert, dann lies das Buch. Nicht, weil es perfekt ist. Sondern weil es dir helfen kann, deinen eigenen Weg zu finden. Und genau darum geht es ja – bei FIRE, bei Finanzen, im Leben.
PS: Wenn du das Buch selbst lesen willst und unseren Blog unterstützen möchtest, findest du hier unseren Affiliate-Link zu Amazon. Du zahlst keinen Cent mehr – aber wir bekommen eine kleine Provision. Vielen Dank!